Der ISA ist nicht schuld – Fallbeispiel 9998938:

Tach Allerseits… 

Vor zwei Wochen bin ich nochmal in die Verlegenheit gekommen eine ISA-2006-Inplace-Migration durchzuführen. Der Kunde sitzt bei mir vor Ort in Aachen und das wirklich besondere an ihm ist, das ich ihn innerhalb von 10 Minuten zu Fuß erreichen kann!

Vor Ort installiert war eine ISA-2004-SE. Ein Upgrade auf ISA-2006-SE war vom Kunden gewünscht. Zielsetzung war insbesondere die Password-Change-Option auf dem mit FBA versehenen Weblistener. Weitere Konfigurationswünsche: Regelwerkoptimierung, Patchlevel aktualisieren, SSL-Bridge statt Serververpublish für OWA und HTTPS/RPC alias Outlook Anywhere.

Als erstes haben wir die aktuelle ISA-2004 Konfiguration, sowie die vorhandenen Logfiles gesichert (auf einem hausinternen Fileserver). Danach wurde das OS-Patchlevel geradegezogen. Nach einem leckeren Mittagessen vor Ort warfen wir die ISA-2006-SE-CD ins Laufwerk und starteten das Inplace-Upgrade. Mir persönlich wäre eine Neuinstallation der Kiste lieber gewesen um manche Altlasten in Sachen Softwareinstallation nicht mitzunehmen (z.B. ist – warum auch immer – auf der Maschine NLB auf sämtlichen NICs aktiviert gewesen), dies ist aber manchmal leider nicht möglich. Nach der Installation noch flott das ISA-2006-SP1 draufgesetzt. Finger weg vom Post-SP1-UDP-DNS-Patch, der Kunde macht VPN mit dem ISA! Kiste durchgestartet – Eventlog gecheckt – alles wunderbar!

Bis hierhin lief alles wunderprächtig, auch die Regelwerkoptimierung für die ausgehenden Zugriffe verliefen reibungslos. Als letztes hatten wir noch den eingehenden Verkehr zu regeln, sprich OWA und HTTPS/RPC. Für die Password-Change-Option die wir anvisierten installierten wir eine domänenintegrierte CA auf einem internen Webserver. Auf dem Exchange- und dem ISA-Server rollten wir die benötigten Zertifikate aus und richteten die SSL-Bridge ein. Zugriff von extern aufs OWA gegengetestet – klappt.

Als letzten Konfigurationsschritt richteten wir die Password-Change-Option auf dem mit FBA versehenen Listener ein und bauten die noch fehlende Regel für‘s HTTPS/RPC. Daraufhin fingen unsere Probleme an:

Die Password-Change-Option wurde auf der FBA einwandfrei angezeigt und das Ändern des Passwortes für einen Testbenutzer funktionierte genau einmal. Bei allen weiteren Versuchen bekamen wir die üblich nichtssagende „man solle doch an jemanden anrufen, der etwas davon verstehe“-Fehlermeldung. J

Die Passwort-Änderung, die stellvertretend durch den ISA durchgeführt wird (Proxy halt) wird vom ISA zu den internen DCs mit LDAPS durchgeführt. Dieser Umstand wird in einem Microsoft-Whitepaper zu diesem Thema in einem Nebensatz erwähnt. Das bedeutet, das eine domänenintegrierte CA zwingend benötigt wird und alle DCs jene auch kennen. Damit dies gegeben ist hatten wir sämtliche DCs neu gestartet anstatt aufs Auto-Enrollment des Zertifizierungsinstanzzertifikates (eines meiner Lieblingswörter) zu warten. Positiver Nebeneffekt hierbei: das Patchlevel haben wir in einem Rutsch direkt gerade gezogen. Trotz der intensiven und korrekten Vorbereitung quittierte uns die Password-Change-Option die mir bekannte Fehlermeldung, die erscheint, wenn man keine hausinterne CA besitzt, bzw. einer der DCs diese noch nicht kennt. Auf mehrfaches Nachfragen meinerseits wurde mir vom Kunden versichert es gäbe nur zwei DCs. Nach einiger Zeit des Forschens, Rebootens und Testens öffnete ich die MMC für Active Directory-Standorte und -Dienste und siehe da: ein lustiger mir bisher nicht bekannter DC winkte mir fröhlich entgegen. Ein paar Fragen später stellte sich heraus, dass diese Maschine eigentlich kein DC, sondern nur ein hausinterner Backupserver sein durfte. Ein dcpromo bestätigte den nicht vorhandenen Service. Anscheinend ein nicht sauber aus dem AD ausgetragener Ex-DC. Nur referenziert das AD weiterhin auf ihn, den Computernamen gibt es auch noch, nur das halt kein DC auf der Maschine läuft. Bei der Passwort-Änderung scheint unser guter ISA-Server via LDAPS mit ihm kommuniziert zu haben und die Änderung ging ins Nirvana. Der Spuk hatte ein Ende, nachdem der verwaiste DC korrekt aus dem AD ausgetragen wurde. Notiz an mich selber: Immer erst im AD kontrollieren wieviele DCs tatsächlich im AD eingetragen sind.

Etwas länger schlugen wir uns allerdings mit dem HTTPS/RPC herum. Flux eingerichtet und von einem Notebook des Kunden gegengetestet (welches sich angeblich im Internet befindet). Die Zugriffe schlugen fehl. Ein Authentifizierungsfenster in Outlook ließ mich fälschlicherweise vermuten, ich kommuniziere bereits mit dem ISA. Ein Fehler wie ich später in einer VM bei mir im Home-Office bemerkte. Outlook zaubert beim HTTPS/RPC-Szenario anscheinend automatisch ein Popup-Fenster, auch wenn keinerlei Connect zu irgendeinem Zielsystem existiert. Recht verwundert war ich allerdings durch die Tatsache, das der HTTPS/RPC mit meinen Outlook von zuhause aus einwandfrei funktionierte. Tags darauf wieder beim Kunden vor Ort der gleiche Effekt wie am Vortag: keine Verbindung möglich. Ich möchte euch die verzweifelten Versuche meinerseits ersparen, die ich durchgetestet habe um das gute Teil zum fliegen zu bringen und direkt auf die Lösung hinweisen. Das Laptop des Kunden (mit dem wir die Verbindungen getestet haben) befand sich keineswegs im Internet, sondern in dem Transfernetz zwischen dem ISA Server und der Frontendfirewall. Da wir aber zum Testen immer den öffentlichen FQDN genommen haben wurde ein Connect durch die Frontendfirewall raus und wieder rein versucht, welcher hoffnungslos scheiterte. Wir modifizierten auf dem Rechner im Transfernetz die Host-Datei und drehten den öffentlichen FQDN gegen die externe IP des ISA Servers und schon war alles in Butter. Notiz an mich selber: Teste externe Verbindungsversuche immer mit dem eigenen Laptop via UMTS/HSPA.

Die Ursachen für die Probleme mögen recht trivial sein, in der Situation an sich kann man an solchen Nettigkeiten schon mal ein wenig verzweifeln.

Karsten Hentrup aka Jens Mander…

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NTUG Sondertreffen – Kurzer Bericht

Hallo Leutz,

ich berichte Live vom Sondertreffen der NTUG bei der Fa. Christmann Informationstechnik in Ilsede, waehrend Daniel Melanchthon gerade einen seiner Vortraege haelt.

Es haben sich erfreulicherweise gut 45 NTUGler und auch nicht NTUGLer eingefunden, die “No Show Rate” war erfreulich gering.

Es folgen Bilder…

Die Aufbauphase …

 

Die Teilnehmer lauschen den Referenten aufmerksam und danach geht es an das leckere Buffet.

   

Auch die Liebe kommt nicht zu kurz 🙂 – Frei nach dem Motto: “NTUG verbindet”. (Sorry Holger und Henry)

  

Weitere Impressionen und ganz rechts: Die Microsoft Merchandising Artikel, welche am Ende der Veranstaltung verlost werden.

   

So, gleich muss ich noch meinen ISA Server 2006 Appliance / TEO Surfmaster Vortrag halten und dann ist der offizielle Teil des Treffens zu Ende. Dank an Microsoft, den Referenten und der Fa. Christmann fuer die Stellung der Raeumlichkeiten und der hervorragenden Organisation.

Gruss Marc

CeBIT 2009 Termine

Hallo Leutz,

dieses Jahr habe ich eine Menge CeBIT Aktivitaeten auf dem Plan.

Vom 03.03.2009 – 08.03.2009 bin ich fuer Microsoft auf dem Forefront CeBIT Stand in Halle 4, Stand A26 taetig. Ich freue mich tierisch, dass erste Mal dabei zu sein, nachdem es letztes Jahr nicht geklappt hat! – Microsoft hat sogar ein Hemd in meiner Groesse besorgt 🙂

Am 03.03.2009 um 14:00 Uhr halte ich dann einen Vortrag auf dem ix CeBIT Forum des Heise Verlag in Halle 6, Stand E16. Wie letztes Jahr werde ich dort etwas zum Thema Microsoft Virtualisierung erzaehlen, diesmal zum Thema SCVMM 2008. Weitere Informationen: http://www.ix-konferenz.de/konf.php?konferenzid=51. Sollte ich bis dahin noch kein neues Notebook haben (siehe anderer Blog 🙁 ), werde ich die SCVMM Prasentationen zu Hause mit SnagIt oder Camtasia aufzeichnen. Das hat mir bei einem anderen Vortrag so gut gefallen, dass ich das auch mal probieren moechte!

Am 06.03.2009 bin ich dann im Rahmen der CLIP/MVP Community beim gemeinsamen GetTogether Abendessen und wenn es die Zeit erlaubt …

Am 07.03.2009 beim Community GetTogether im CeBIT Convention Center, wo Microsoft das jaehrliche GetTogether fuer die CLIP und MVP Community veranstaltet.

Also genug Gelegenheiten, das man mal den ein oder anderen Bekannten oder auch Leute aus den Newsgroups und Foren trifft. Ich freue mich schon.

Gruss Marc

HTTP Spezifikation 2.0…

…Hallo Allerseits,

wie Marc kürzlich linke ich auch nochmal auf das Blog von Richard Hicks, der im Zusammenhang mit dem ISA Server einem HTTP-502er Statuscode  begegnete. Allerdings ganz im Gegensatz zu den aktuellen 502er Diskussionen hat er wirklich erstaunliches im Header entdeckt. Der Webserver auf den zugegriffen wurde liefert HTTP aus, allerdings in der Version 2.0:

http://tmgblog.richardhicks.com/2009/01/16/http-20-specification/

Nächtliche Grüße,

Karsten Hentrup…

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ISA und TMG Versionsliste…

…Hallo Allerseits,

aus mehreren Onlinequellen zusammengetragen habe ich eine Liste der ISA und TMG Versionsnummern zusammengetragen. Ich versuche diese auch regelmäßig zu aktualisieren. Die Liste ist als pdf hier downloadbar:

http://www.aixperts.de/dox/isa-tmg-versionen.pdf

Falls jemand Ergänzungen oder Korrekturen hat, bitte per Mail an mich.

Viele Grüße und ein verspätetes frohes Neues!

Karsten Hentrup… aka Jens Mander…

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Vista Problem Accessing Office Documents from SharePoint Document Libraries That Are Published Using ISA Server 2006

Hallo Leutz,

ich gebe hier einfach mal folgende Problematik wieder, welche Jason Jones in seinem Blog beschreibt:
http://blog.msfirewall.org.uk/2008/07/problems-accessing-office-documents.html

Um festzustellen, ob es sich um ein Vista / Office Problem handelt, wurde diese Frage in einem geschlossenen Forum diskutiert und hier nun die Antwort vom Microsoft Forefront TMG Server Team (Gershon Levitz) (ich habe den Beitrag mal ohne Uebersetzung gelassen):

When a user has logged in to a published MOSS site and the user clicks on an Office document and persistent cookies have been configured in ISA, the user should not be prompted for their user name and password. However when running Vista the user will be prompted for their user name and password again.

Cause:

By default IE7 on Vista stores the persistent cookies in a protected store and that store is not available to other processes. If the user opens a second Word document they will not prompted for their password as Word now has a access to a persistent cookie it received when the first Word document was opened.  

Workaround:

Add the public MOSS  site to the Trusted sites list in IE (on the user’s computer) and the user should no longer be prompted for their password a second time.

Ergaenzung vom 13.01.2009. So richtig scheint das doch nicht zu funzen:
http://blogs.isaserver.org/shinder/2009/01/13/update-solution-to-vista-problem-accessing-office-documents-from-sharepoint-document-libraries-that-are-published-using-isa-server-2006/

Gruss Marc

 

 

 

ISA Server 2006 – Export / Import zwischen ISA SE und EE

Hallo Leutz,

ja Ihr lest richtig. Es gibt eine Moeglichkeit, eine mit ISA Server 2006 SE (Standard Edition) erstellte Firewallregel oder das komplete Firewallregelwerk auf einen ISA Server 2006 EE (Enterprise Edition) zu importieren und auch vica verse.

Bisher galt immer offiziell die Aussage (zumindest habe ich nie etwas anderes gelesen), dass dies nicht moeglich ist, dem ist jedoch nicht so. Durch ein einfaches Editieren der XML-Export-Datei, kann man diese in ISA Server 2006 EE importieren.  Dieses kleine Patching duerfte in Zukunft auch das upgraden von ISA SE auf ISA EE erleichtern, obwohl man(n) meiner Meinung nach so einen Vorgang immer dazu nutzen sollte, dass Firewallregelwerk einem Audit zu unterziehen. Ein kompletter Export der Konfiguration und Import funktioniert nicht und man kann auch nur Informationen in das Array und nicht das Enterprise importieren.

Der Vorgang ist ganz einfach: Einfach den Wert >16< auf >32< aendern.

Danke an Richard Hicks (http://richardhicks.wordpress.com) fuer diesen genialen Einfall.

Gruss Marc

ISA Server 2006 / TMG – Customized FBA

Hallo Leutz,

ISA Server 2006 stellt ja die sogenannte FBA (Forms Based Authentication) zur Verfuegung, mit dessen Hilfe ISA Server in einer Webveroeffentlichungsregel dem Benutzer aus dem Internet eine Webseite praesentiert, auf der der User seine Credentials eingeben muss. Die Anfrage wird dann von ISA Server validiert und der Zugriff auf den veroeffentlichten Server erlaubt. Das populaerste FBA Beispiel duerfte die FBA bei einer Exchange Server Veroeffentlichung sein, bei der die FBA von Exchange auf den ISA verlagert wird.

Bei meinen Consulting Auftraegen kommt sehr haeufig die Anfrage, wie man die FBA customizen kann. Einige einfache Anpassungen hatte ich schon durchgefuehrt, das ganze aber immer mit viel try and error. Was mit ISA Server 2004 nicht offiziell supported war (http://www.isaserver.org/articles/2004custfba.html), aber funktionierte (http://www.isaserver.org/tutorials/Customizing-OWA-FBA-Logon-Screen.html), wird jetzt mit ISA Server 2006 offiziell unterstuetzt, allerdings ist der Aufwand nicht zu unterschaetzen.

Es gibt einige Tutorials im Internet, welche FBA Aenderungen erleichtern, aber so richtig rund war die Sache bisher nicht.
http://blogs.technet.com/isablog/archive/2006/11/26/customizing-the-html-forms-used-for-client-form-based-authentication.aspx
http://technet.microsoft.com/de-de/library/bb794733(en-us).aspx

Das hat sich jetzt geandert. Kay Sellenrode hat einen FBA Editor in einer ersten Version veroeffentlicht: http://geekswithblogs.net/ksellenrode/archive/2008/12/31/128271.aspx

Schaut ihn Euch mal an. Ein erster Schritt ist getan. Es ist zwar immer noch aufwaendig, die richtigen Dialogboxen zu finden und anzupassen, aber mit ein bissle Uebung gelang es selbst mir 🙂

Gruss Marc

Radius vs. Exchange-Webclientzugriffe mit ISA200x

…Hallo Allerseits,

Im Rahmen eines Kundensupports habe ich mich mit der Radius-Implementation auf einem ISA Server 2004 Standard Edition (SP3) beschäftigt. Ziel der Aufgabe ist es ein sicheres Webpublishing für Exchange HTTP/RPC (aka Outlook-Anywhere bei Exchange 2007) mittels Radius-Authentifizierung zu realisieren. Ein spezieller Kundenwunsch sollte berücksichtigt werden: Auf der Webveröffentlichungsregel sollen ISA-Benutzersätze verwendet werden, die wiederum auf Radius-Gruppen verweisen. Wichtige Information vorab: Dieser Konfigurationswunsch ist meiner Meinung nach nicht möglich! Ebenfalls gegengetestet wurde dieses Szenario von mir mit dem aktuellen ISA Server 2006.

Eine kleine Dokumentation zu der Problematik findet ihr hier: http://www.aixperts.de/dox/ISA200xSE-Radius.pdf

Ich wünsch euch allen ein frohes Fest, guten Rutsch, beste Gesundheit und natürlich tolle Notebooks 😉 !

Karsten Hentrup… aka Jens Mander…

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